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Sehr geehrte Besucher,

lange Jahrhunderte hat die tschechische und deutschsprachige Bevölkerung in Gratzen (Nové Hrady) in guter Gemeinschaft und mit dem gemeinsamen Interesse gelebt, den Aufschwung der Stadt und ihrer Umgebung zu fördern. Die traurigen Ereignisse am Ende der dreißiger Jahre des 20. Jahrhunderts, der Zweite Weltkrieg und die weitere Nachkriegsentwicklung haben dieses gemeinsame Zusammenleben unterbrochen und die Kontakte zwischen den Menschen verschiedener Nationalität abrupt beendet. Heute kann wohl niemand mehr den Schmerz und die Schäden vollständig wiedergutmachen, die in der Vergangenheit verursacht wurden.
Die Ältesten unter uns erinnern sich wahrscheinlich noch an die bessere Seite der gemeinsamen Geschichte in Böhmen und an gute nachbarschaftliche Beziehungen zwischen Tschechen und Österreichern. Die Erfahrungen der mittleren Generation hingegen sind nicht mehr so positiv, wohl auch weil es der Eiserne Vorhang lange Jahre nicht erlaubt hat, einen Dialog über die Grenze hinweg zu führen. Erst für die jüngere Generation ist es wieder selbstverständlich und üblich, ihren Nachbarn ohne Vorurteile und auch mit den heutigen Kommunikationsmöglichkeiten begegnen zu können. Daher soll heute neben den positiven Aspekten in der Vergangenheit auch an die schwierigen Zeiten erinnert werden, dies aber ohne gegenseitige Schuldzuweisungen oder Verurteilungen. Nur so können Lehren aus der Geschichte gezogen werden, um dieselben Fehler in der Zukunft nicht zu wiederholen.
Ein Beispiel, wie man die jüngste Geschichte von Gratzen und dem Gratzener Umland, das gemeinsame Zusammenleben von tschechisch- und deutschsprachigen Bürgern und die Einflüsse durch andere Nationen darstellen kann, ist die Ausstellung „Auf den Spuren der gemeinsamen Geschichte“. Diese Ausstellung ist ein Bestandteil des gleichnamigen Projekts, das von der Stadt Gratzen,
vom Böhmerwaldmuseum Wien und von der Südböhmischen Universität realisiert wird.
Nehmen Sie also meine herzliche Einladung zu dieser Ausstellung an, deren Ziel es ist, einen wichtigen Schritt zur definitiven Beseitigung der Staatsgrenze, der Barrieren und der gegenseitigen Vorurteile zu setzen. Wir glauben, dass die Ausstellung „Auf den Spuren der gemeinsamen Geschichte“ und weitere Aktivitäten unseres Projekts auch vielfältige Anreize bieten können, sei es zum weiteren gegenseitigen Zusammentreffen in Gratzen und seiner Umgebung, aber auch zur weiteren Pflege der Erinnerung und Beschreibung der Geschichte der Stadt und auch der Landschaft, die unser gemeinsames Heim sind.

Mgr. Vladimír Hokr,
Bürgermeister der Stadt Nové Hrady (Gratzen)

STADT NOVÉ HRADY | BÖHMERWALDMUSEUM WIEN | INSTITUT DER PHYSIKALISCHEN BIOLOGIE DER SÜDBÖHMISCHEN UNIVERSITÄT
STAATSGEBIETSARCHIV TØEBOÒ (WITTINGAU) | NATIONALES DENKMALSCHUTZINSTITUT
SÜDBÖHMISCHES MUSEUM | PORTAL NOVÉ HRADY HISTORIE
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